Die Phrase „OK Boomer“, übersetzt „Schon gut, Alter“ als Erwiderung der Millennials gegen die teilweise veraltete Argumentation der Baby Boomer gewann um das Jahr 2019, sowohl im englisch als auch im deutschsprachigen Raum, an Popularität. Es entstanden zahlreiche Internet Memes, welche das Konfliktpotential zwischen den Generationen widerspiegeln. Doch wie definiert man eine Generation, wie erfolgt die Einteilung und welche Eigenschaften weisen die einzelnen Generationen auf?
Einteilung der Generationen
Eine Generation ist eine große Gruppe von Menschen, die als Altersgruppe in der Gesellschaft oder aufgrund einer gemeinsamen Prägung durch historische oder kulturelle Erfahrungen eine zeitbezogene Ähnlichkeit haben.
Die bekannteste Einteilung erfolgt in bislang 5 Generationen: die Silent Generation oder Nachkriegsgeneration, die Baby Boomer, die Generation X, die Generation Y und die Generation Z. Die nachfolgende Generation wird den Namen Generation Alpha tragen. Eine genaue zeitliche Trennung nach Jahreszahlen ist nicht möglich, da die Übergänge zwischen den Generationen fließend sind. Daneben existiert die Einteilung nach Lebensphasen. Das Zukunftsinstitut hat hierfür ein eigenes Lebensphasenmodell entwickelt.
Tipp: Die Unternehmenskultur, Führungskräfte und Generationenmanagement tragen zu einem konfliktfreien Miteinander der Generationen bei. Offenheit, Verständnis und gegenseitiges Lernen sind gefordert.
Generationen im Überblick
Den einzelnen Generationen können spezifische Merkmale zugeordnet werden. Auch wenn die Merkmale auf Einzelne Personen nicht immer zutreffen, kommt es dennoch zu einer Beeinflussung durch die angehörige Generation. Daher sollten die Generationsbeziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den Generationen analysiert werden.
Silent Generation
- ca. 1945-1955
- auch Generation der Nachkriegszeit
- nicht mehr aktiv am Arbeitsmarkt
- hat eine realistische Grundhaltung
- die prägende Technologie ist das Telefon
- Jugend wurde geprägt durch den ökonomischen Aufschwung
Baby Boomer
- vor 1964
- ist noch am Arbeitsmarkt tätig
- verfügt über eine idealistische Grundhaltung
- sind die Geburtenstarke Jahrgänge nach dem 2. Weltkrieg
- Befragungen nach möchte die Generation entschleunigen
- ist geprägt vom Begriff „Workaholic“
- Motivation: persönliches Wachstum, Wertschätzung, Gefühl, gebraucht zu werden
- Jüngere Generationen reagieren auf die Baby Boomer mit dem Spruch „OK Boomer!“
Generation X
- ca. 1965 bis 1979
- besonders wichtig ist der berufliche Erfolg bzw. die Karriere
- Eigenschaften der Generation X: ambitioniert, individualistisch, ehrgeizig
- Menschen der Generation X sind gut ausgebildet und arbeiten für ein sicheres Leben
- die Arbeit dient als „Mittel zum Zweck“
- Motivation: Hohe Freiheitsgrade in der Arbeitsgestaltung, Entwicklungsmöglichkeiten, Work Life Balance
Generation Y
- ca. 1980-1999
- die Globalisierung, Technologisierung, Marktwachstum und der Überfluss haben Einfluss
- Werden auch als Millennials, Digital Natives oder Spaß-Gesellschaft bezeichnet
- Achtet bei der Arbeitgeberwahl auf Transparenz
- Erwartet vom Arbeitgeber Flexibilität (Arbeitszeitgestaltung, Bildungsteilzeit etc. diverse Modelle, Sabbatical, flexible Arbeitszeiten allgemein, Home-Office), Work/Life Balance (Kollegiales Umfeld, Unternehmungen-Sport/Events, Elternzeit), Nachhaltigkeit (Corporate Responsibility, Öffentliche Anbindung, Weiterbildung)
- Stellen derzeit mehr als die Hälfte der Arbeitenden Gesellschaft dar
- Vernetzung, Teamwork und Optimismus zählen zu den Werten
- zur Motivation zählt die Selbstverwirklichung, das Vernetzt sein sowie der Teamgedanke
- Generation Y ist die am besten erforschte Generation bislang
Grafik: Gemeinsamkeiten der Generation Baby Boomer, Generation X und Y
Generation Z
- ab ca. 1996
- Aufgrund dessen, dass die Generation sehr neu ist und am Arbeitsmarkt noch nicht in großer Menge vertreten ist, lassen sich noch keine eindeutigen Merkmale für die Arbeitswelt identifizieren. Sie treten häufig erst in den Arbeitsmarkt ein.
- Sind von Beginn an mit digitalen Technologien aufgewachsen.
- Differenziert mehr als Generation Y zwischen Privat und Arbeitsleben.
- Hegt großen Wunsch nach freier Entfaltung, sind sich aber auch ihrer unsicheren Zukunft bewusst. Bewusstsein, dass der Wohlstand der Eltern nicht erreicht werden kann. Auch aufgrund des großen Angebots und der unbegrenzten Möglichkeiten ist diese Generation oft ratlos, welchen Weg sie einschlagen soll.
Generation Alpha
Als Nachfolger der Generation Z wurde die Generation Alpha vom australischen Sozialforscher Mark McCrindle benannt. Die Generation Alpha formiert sich aus den Kindern der Generation Y, den Millennials, und ist teilweise noch nicht einmal geboren. Die Zeitspanne wird voraussichtlich bis zum Jahr 2025 reichen. Über eine genaue Abgrenzung herrscht jedoch Uneinigkeit. Auch werden die Kennzeichen der Generation Alpha erst in Zukunft sichtbar werden. Sie wird die erste Generation sein, die komplett im 21. Jahrhundert und deren Technologien (Smartphones, Tablets etc.) aufwächst. Zu den beeinflussenden Entwicklungen zählen die Digitalisierung, politische Instabilitäten und der demografische Wandel. Ebenso wird der Klimawandel einen erheblichen Einfluss haben. Es wird angenommen, dass diese Generation offen, hilfsbereit und empfindsam sein wird. Auch wird Flexibilität, vor allem in der Arbeitswelt, zur neuen Normalität werden.
Quelle: Generation XYZ Definition, Merkmale und Unterschiede verständlich erklärt (simon-schnetzer.com)