HR Qualifikation

Konfliktmanagement – Konflikte erkennen und verstehen

Konfliktmanagement – Konflikte erkennen und verstehen 2560 1709 INNITI Services GmbH

Konflikte lassen sich nicht vermeiden, sie gehören zum Berufsalltag und sind nicht unbedingt negativ zu betrachten. Damit Konflikte nicht aus dem Ruder laufen, hilft Konfliktmanagement mögliche Lösungsansätze abzuleiten. Die Auseinandersetzung mit der Ursache stellt die Basis für ein gemeinsames Verständnis und die Erarbeitung sinnvoller Kompromisse dar.

Definition

Unter Konfliktmanagement werden Methoden und Maßnahmen verstanden, die bestehende Konflikte entschärfen, deren Eskalation verhindern und die Ausbreitung bestehender Konflikte vermeiden.

Konfliktmanagement beschäftigt sich grundlegend mit

  • der Bewältigung bestehender Konflikte,
  • der proaktiven Lösung notwendiger Konflikte und
  • der Vorbeugung überflüssiger Konflikte.

Konfliktursachen

  • Beziehungskonflikte
    Entstehen durch Antipathien und haben oft keinen rationalen Grund.
  • Kommunikationskonflikte
    Missverständnisse entstehen wenn Sprache und Mimik oder Gestik widersprüchlich sind.
  • Verteilungskonflikte
    Unterschiedliche Auffassungen in der Verteilung von Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Ressourcen und materiellen Dingen.
  • Rollenkonflikte
    Ausgesprochene und unausgesprochene Erwartungen entsprechen nicht dem Selbstverständnis, wodurch das Rollenverständnis nicht erfüllt wird.
  • Sachkonflikte
    Entstehen bei unterschiedliche Meinungen gegenüber einer Sache.
  • Wertkonflikte
    Entstehen bei unterschiedliche Arbeitsauffassungen.
  • Machtkonflikte
    Die eigene Position in der Gruppe und das persönliche Ansehen möchten behalten werden.

Voraussetzungen für erfolgreiches Konfliktmanagement sind die Konfliktfähigkeit, Kommunikation und Kompromissbereitschaft. Können sich die Beteiligten dem Konflikt stellen? Nur durch Dialog und Diskussion können Lösungen erarbeitet werden und selbstverständlich müssen die Parteien auch Kompromisse eingehen, um sich schlussendlich auf eine Lösung zu einigen. Sind diese drei Anforderungen nicht gegeben, kann das Konfliktmanagement nicht erfolgreich angewendet werden.

Die 5 Phasen im Konfliktmanagement

1. Auftakt
In der Auftaktphase, auch Kontaktphase genannt, ist die richtige Atmosphäre und Stimmung erforderlich. Die Aussprache muss nicht unbedingt direkt nach dem Konflikt durchgeführt werden. Eine kleiner zeitlicher Abstand um die Gemüter zu beruhigen macht oft Sinn, ein zu langer Abstand zwischen Auslöser und Aussprache ist jedoch nicht empfehlenswert.

2. Selbsterklärungsphase
Hier stellen beide Parteien den Auslöser sachlich dar und bemühen sich um die Identifizierung und Analysierung der Konfliktsymptome. Dabei soll in Ich-Botschaften kommuniziert werden und auf Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Verallgemeinerungen gänzlich verzichtet werden.

Tipp: So formulierst du eine korrekte Ich-Botschaft: Beschreibe die Beobachtung ohne Bewertung, danach das Gefühl, welches durch das Verhalten oder die Handlung in dir ausgelöst wird, drücke anschließend deine eigenen Bedürfnisse aus und beende deine Ich-Botschaft mit einer Bitte. 

3. Dialogphase
In der Dialogphase werden Gemeinsamkeiten und Differenzen ausgesprochen. Dabei soll ein gegenseitiges Verständnis erreicht werden.

4. Lösungsphase
In dieser Phase werden faire, machbare und für alle Parteien akzeptable Lösungen gesucht und anschließend bewertet.

5. Abschlussphase
Die Lösungsvorschläge aus Phase 4 werden wiederholt, geprüft und schlussendlich beschlossen.

Richtig gestritten ist halb vertragen!

Quelle: https://karrierebibel.de/konfliktmanagement/ [08.06.2021]

Unternehmenskultur – der unterschätzte Schlüssel zum Erfolg

Unternehmenskultur – der unterschätzte Schlüssel zum Erfolg 2560 1707 INNITI Services GmbH

Wenn Veränderungen im Unternehmen anstehen, wird als erstes an Einsparungsprogramme, Optimierung von Prozessen oder die Einführung neuer IT-Systeme gedacht. Diese Maßnahmen können situationsbedingt Verbesserungen hervorrufen, allerdings ist es damit meist nicht getan. Grundlegende Einstellungen und Verhaltensweisen spielen bei allen genannten Maßnahmen eine große Rolle, daher sollte auch ihnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Bei Unternehmensstrukturen, Prozessen und Systemen kommt es immer auf der Art der Zusammenarbeit an. Hier knüpft die Unternehmenskultur an.

Was versteht man unter Unternehmenskultur?

Unter Unternehmenskultur werden geteilte Werte, Normen und Einstellungen sowie Muster des Denkens, Fühlens und Handelns innerhalb einer Organisation oder Unternehmen verstanden.
Diese wirken sich direkt auf die Entscheidungsfindung, die Führung und die Beziehungen intern zu Kolleg*innen und extern zu Lieferanten und Kunden aus. Somit ist die Wirkung der Kultur nicht nur intern auf Mitarbeiter*in gegeben, sondern wird auch von außen wahrgenommen. Die Unternehmenskultur beeinflusst alle Ebenen des Managements.

Warum sollte ich Wert auf meine Unternehmenskultur legen?

Da die Kultur eines Unternehmens direkten Einfluss auf alle Handlungen hat, stellt diese auch die Basis für alle erfolgsentscheidenden Maßnahmen dar. Es wirkt sich auf die Führung, den Arbeitsalltag, die Werte, aber auch auf die Vorbilder der Mitarbeitenden und die Wertschätzung im Unternehmen aus. Somit haben kulturelle Aspekte Einfluss auf Gewinn, Zusammenarbeit und Effizienz einer Organisation.

Einflussfaktoren

Die Unternehmenskultur wird nicht nur von internen Begebenheiten beeinflusst, sondern wird auch von externen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Auswirkungen gelenkt. Auf Letztere kann kein direkter Einfluss genommen werden, da sie automatisch auf die Kultur wirken. Es gilt sie jedoch wahrzunehmen und zu reagieren. Einflussfaktoren sind: Globalisierung und Internationalisierung, Leistungsgesellschaft sowie Demografischer Wandel.

Neben den genannten Einflüssen können aber auch verstärkter Wettbewerb, technologische Entwicklungen, hohe Mitarbeiter-Fluktuation, Produktivitäts-Probleme, starkes Wachstum oder Wechsel der Führungsspitze, Gründe sein die eigene Unternehmenskultur unter die Lupe zu nehmen oder zu überarbeiten.

Culture Change*

Soll die Unternehmenskultur verändert, angepasst oder überarbeitet werden, wird meist in drei Phasen vorgegangen:

  1. Diagnosephase
  2. Beurteilungsphase
  3. Umsetzungsphase

Vor der Diagnosephase sollten die notwendigen Ressourcen aufgebracht werden, damit Zeit, Budget, Aufwand und beteiligte Personen zur Verfügung gestellt werden. Danach startet der eigentliche Prozess des Culture Change. Zunächst wird der Ist-Stand erhoben. Dabei werden Grundannahmen, Werte und Eigenschaften ausgewertet.
In der darauffolgenden Beurteilungsphase wird die Wirkung des Ist-Zustandes geprüft und die Ziele des Kulturwandels definiert.
In der Umsetzungsphase wird mit allen Betroffenen eine neue Kultur erarbeitet und die neuen Werte und Einstellungen im Unternehmen verankert. Anschließend sollte überprüft werden, ob der Soll-Zustand erreicht wurden.

Tipp: Der größte Fehler im Culture Change passiert durch die Annahme, dass es nur EINE Kultur geben darf. Jedes Team entwickelt jedoch eine Sub-Kultur, die, wenn sie Beachtung findet, das Leben der Unternehmenskultur stärkt und fördert.

*Begriff für die Veränderung der Unternehmenskultur, Kulturwandel

Quellen:
https://organisationsberatung.net/unternehmenskultur-kulturwandel-in-unternehmen-organisationen/ [10.06.2021]
https://www.clevis.de/ratgeber/unternehmenskultur/ [10.06.2021]