Konflikte lassen sich nicht vermeiden, sie gehören zum Berufsalltag und sind nicht unbedingt negativ zu betrachten. Damit Konflikte nicht aus dem Ruder laufen, hilft Konfliktmanagement mögliche Lösungsansätze abzuleiten. Die Auseinandersetzung mit der Ursache stellt die Basis für ein gemeinsames Verständnis und die Erarbeitung sinnvoller Kompromisse dar.
Definition
Unter Konfliktmanagement werden Methoden und Maßnahmen verstanden, die bestehende Konflikte entschärfen, deren Eskalation verhindern und die Ausbreitung bestehender Konflikte vermeiden.
Konfliktmanagement beschäftigt sich grundlegend mit
- der Bewältigung bestehender Konflikte,
- der proaktiven Lösung notwendiger Konflikte und
- der Vorbeugung überflüssiger Konflikte.
Konfliktursachen
- Beziehungskonflikte
Entstehen durch Antipathien und haben oft keinen rationalen Grund. - Kommunikationskonflikte
Missverständnisse entstehen wenn Sprache und Mimik oder Gestik widersprüchlich sind. - Verteilungskonflikte
Unterschiedliche Auffassungen in der Verteilung von Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Ressourcen und materiellen Dingen. - Rollenkonflikte
Ausgesprochene und unausgesprochene Erwartungen entsprechen nicht dem Selbstverständnis, wodurch das Rollenverständnis nicht erfüllt wird. - Sachkonflikte
Entstehen bei unterschiedliche Meinungen gegenüber einer Sache. - Wertkonflikte
Entstehen bei unterschiedliche Arbeitsauffassungen. - Machtkonflikte
Die eigene Position in der Gruppe und das persönliche Ansehen möchten behalten werden.
Voraussetzungen für erfolgreiches Konfliktmanagement sind die Konfliktfähigkeit, Kommunikation und Kompromissbereitschaft. Können sich die Beteiligten dem Konflikt stellen? Nur durch Dialog und Diskussion können Lösungen erarbeitet werden und selbstverständlich müssen die Parteien auch Kompromisse eingehen, um sich schlussendlich auf eine Lösung zu einigen. Sind diese drei Anforderungen nicht gegeben, kann das Konfliktmanagement nicht erfolgreich angewendet werden.
Die 5 Phasen im Konfliktmanagement
1. Auftakt
In der Auftaktphase, auch Kontaktphase genannt, ist die richtige Atmosphäre und Stimmung erforderlich. Die Aussprache muss nicht unbedingt direkt nach dem Konflikt durchgeführt werden. Eine kleiner zeitlicher Abstand um die Gemüter zu beruhigen macht oft Sinn, ein zu langer Abstand zwischen Auslöser und Aussprache ist jedoch nicht empfehlenswert.
2. Selbsterklärungsphase
Hier stellen beide Parteien den Auslöser sachlich dar und bemühen sich um die Identifizierung und Analysierung der Konfliktsymptome. Dabei soll in Ich-Botschaften kommuniziert werden und auf Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Verallgemeinerungen gänzlich verzichtet werden.
Tipp: So formulierst du eine korrekte Ich-Botschaft: Beschreibe die Beobachtung ohne Bewertung, danach das Gefühl, welches durch das Verhalten oder die Handlung in dir ausgelöst wird, drücke anschließend deine eigenen Bedürfnisse aus und beende deine Ich-Botschaft mit einer Bitte.
3. Dialogphase
In der Dialogphase werden Gemeinsamkeiten und Differenzen ausgesprochen. Dabei soll ein gegenseitiges Verständnis erreicht werden.
4. Lösungsphase
In dieser Phase werden faire, machbare und für alle Parteien akzeptable Lösungen gesucht und anschließend bewertet.
5. Abschlussphase
Die Lösungsvorschläge aus Phase 4 werden wiederholt, geprüft und schlussendlich beschlossen.
Richtig gestritten ist halb vertragen!
Quelle: https://karrierebibel.de/konfliktmanagement/ [08.06.2021]